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Arzt für Allgemeinmedizin, Univ.Dozent (Medizinische Universität Wien - AKH) für Kinder- und Jugendchirurgie,
FA für Allgemeinchirurgie, FA für Kinder- und Jugendchirurgie, klinischer Prüfarzt
Wissenswertes über die Blinddarmentzündung (=Appendizitis)
Die Blinddarmentzündung ist meist eine eitrige Entzündung des Blinddarmfortsatzes am Anfang des Dickdarmes. Dieser ist typischerweise im Bereich des rechten Unterbauches lokalisiert. Die Blinddarmentzündung tritt häufig im Jugendlichenalter auf und äußert sich durch Schmerzen im rechten Unterbauch, Appetitlosigkeit und Erbrechen.
Diagnose
Die Diagnose ist oft nicht leicht. Sie wird durch Ultraschall und Labordiagnostik unterstützt. Aber auch CT (Röntgen) und MR (Magnetfeld-keine Röntgenstrahlen, daher bei Kindern und Jugendlichen von mir bevorzugt) werden heute routinemäßig eingesetzt. Männer sind zwar häufiger betroffen, aber Frauen werden öfter operiert. Das liegt daran, dass bei Frauen Schmerzen im Bereich des rechten Unterbauches wesentlich häufiger auftreten (Ursache sind z.B. Eierstock, Eileiter, etc) und die Unterscheidung zur Blinddarmentzündung schwierig ist.
Bei Verdacht auf Blinddarmentzündung sollte immer operiert werden. Wird nicht rechtzeitig operiert, so kann es zu einer Abszessbildung im Bauch mit katastrophalen Folgen kommen. Die Operation selbst hat bei einem erfahrenen Chirurgen heute nur wenig Risiko, daher gilt der Grundsatz: im Zweifelsfall ist die Operation durchzuführen. Allerdings handelt es sich fast nie um einen absoluten Notfall, sodass immer Zeit für sorgfältige Diagnostik bleibt. Heute gelten in der Kinderchirurgie Raten von ca. 10-25% an Patienten, die operiert wurden, tatsächlich aber keine Blinddarmentzündung hatten, als akzeptabler Standard.
In den letzten Jahren und besonders jetzt zu Coronavirus Pandemie Zeiten wird auch immer häufiger die konservative Behandlung angewendet. Allerdings gibt es hier immer noch wenig Evidenz, sodass diese Behandlung derzeit nicht medizinischer Standard ist.
Operation
Es gibt inzwischen zwei anerkannte Operationsmethoden: Wechselschnitt (traditioneller Hautschnitt) und Laparoskopie (Knopflochchirurgie). Welche Methode angewendet wird, hängt vom Wunsch des Patienten, der Möglichkeit des Krankenhauses und der Verfügbarkeit eines in beiden Methoden erfahrenen Operateurs ab. Insbesondere bei fortgeschrittenen Entzündungen oder sehr unklarer Diagnose sollte die Laparoskopie dem damit erfahrenen Chirurgen bzw. Kinderchirurgen vorbehalten bleiben. Teilweise kann durch neue technische Errungenschaften und Geräte die Operation bereits über einen einzigen kleinen Schnitt im Nabel durchgeführt werden.
Typische OP Nahtreihe bei durchgebrochenem Blinddarm nach einem Wechselschnitt bei 14-jährigem Mädchen ( Einzelknopfnaht in der Bikinilinie, falls eine Wundeiterung entsteht um die Wunde teilweise eröffnen zu können)
Bei unkomplizierter Appendizitis wird in erfahrenen Zentren der Hautschnitt viel kleiner und ohne sichtbare Naht verschlossen
Die Vorteile der minimal invasiven Technik sind: kürzerer Krankenhausaufenthalt, weniger Schmerzen, schnellere Rekonvaleszenz, kaum Narben sichtbar, meist auch weniger Kosten.
Die Vorteile des Wechselschnittes (Schnitt im rechten Unterbauch) sind die jederzeitigeVerfügbarkeit und die leichtere bewährte Operationstechnik auch für unerfahrenere Chirurgen.
Prof.Paya hat an der Wiener kinderchirurgischen Abteilung der Universitätsklinik für Chirurgie die minimal invasive Blinddarmoperation eingeführt, wissenschaftliche Arbeiten darüber publiziert und bereits mehrere hundert solcher Operationen sehr erfolgreich durchgeführt. Er zählt weltweit zu den ersten Chirurgen/Kinderchirurgen die die minimal-invasive Appendektomie auch bei fortgeschrittenen (durchgebrochenen) Blinddarmentzündungen höchst erfolgreich eingesetzt hat. Selbstverständlich bietet er diese Methode auch im AKH und in den Privatspitälern an, Sie müssen Ihn ausdrücklich als Operateur verlangen.
Prof.Paya hat als erster Kinderchirurg die TULAA Methode in Österreich bei Kindern angewandt und eingeführt, eine besonders schonende Methode der minimal invasiven Blinddarmoperation. Allerdings ist diese Technik schwierig zu erlernen und daher auch heute kaum verbreitet. Prof.Paya hat diese Methode bereits hunderte Male bei Kleinkindern, Jugendlichen und Erwachsenen und immer mit Erfolg eingesetzt.